
Immer wieder werden wir gefragt, ob man Akustikbilder bemalen kann. Technisch betrachtet ist das möglich, allerdings gibt es hierbei einige wichtige Punkte zu beachten, damit die Wirksamkeit des Akustikbildes erhalten bleibt.
Der Unterschied zwischen weißen Leinwänden und weißen Akustikbildern
Zunächst: Ein herkömmliches Leinwandbild kann kein Akustikbild sein! Die weißen Leinwände, die man in der Regel zum Fertigen eigener Bilder (Malerei) verwendet, haben eine sehr geschlossene Oberfläche und die Fasern sind speziell versiegelt und sehr glatt.Die Oberfläche von herkömmlichen Leinwänden ist für ein Akustikbild höchst ungeeignet.
Warum sind herkömmliche Leinwände versiegelt?
Die Farbe soll auf der Oberfläche bleiben und nicht durch die Leinwand sickern. Auch soll es zu einer satten Farberscheinung kommen. Bei einem Akustikbild geht es im Gegensatz dazu darum, dass die Oberfläche durchlässig und nicht geschlossen ist. Auch sind “offene” Fasern sinnvoller als versiegelte. Der Schall kann durch die lockerere Struktur des Materials hindurch zum Absorber. Die offene Faser bringt einen zusätzlichen Abschwächeffekt hinsichltich des Schalls. Aus diesem Grund können herkömmliche Leinwände nicht zu Akustikbildern umgebaut werden.
Können vorhandene Bilder mit Akustikschaumstoff hinterfüttert werden?
Nein, das Hinterfüttern von herkömmlichen Leinwänden mit Absorbermaterial – egal welches – ist nahezu bis ganz effektlos. Anbieter, die solche Produkte an Kunden verkaufen, nutzen das Vertrauen der Kunden aus und verkaufen faktisch für den im Raum befindlichen Schall unwirksame Produkte. Mehr darüber finden Sie in unserem Artikel über Akustikbilder bei amazon.
Beachten Sie folgende Tipps, wenn Sie Akustikbilder bemalen:
1. Großflächige Malerei mit Acryl ist beim Akustikbild bemalen nicht empfohlen.
Generell ist es durchaus möglich, ein Akustikbild zu bemalen. Allerdings sollten Sie beachten, dass die Oberfläche nicht zu stark von der Farbe bedeckt wird. Jede Fläche, die Sie mit Farbe bemalen, wird für Schall undurchlässig oder zumindest weniger durchlässig. Das Akustikbild verliert bzw. verringert seine Funktionalität. Wenn Sie zum Beispiel 80% des Akustikbildes mit einer deckenden Farbe wie Acryl bemalen, verliert es auch 80% seiner Leistungsfähigkeit. Dahingegen ist gegen eine Konturierung beim Akustikbild selbst bemalen nichts einzuwenden. Auch sind einige Farben durchlässiger als andere. Bei Aquarellen besteht in der Regel kein größeres Problem!
2. Der Farbauftrag kann die schalldurchlässige Oberfläche des Akustikbildes verschließen.
Wenn Sie anstelle eines Leinwandbildes ein richtiges Akustikbild in weiß kaufen, sollten Sie an einer wenig sichtbaren Stelle prüfen, ob das Oberflächenmaterial und das Motiv für den von Ihnen gewünschten Farbauftrag geeignet sind. Denn anders als die Oberfläche einer Leinwand ist die Oberfläche eines Akustikbildes nicht versiegelt.
Damit verändern sich die Ränder sowie die Farbintensität der aufgetragenen Farbe bei Ihrem selbst bemaltem Akustikbild. Einige Farben “fransen” in der textilen Faser aus oder haben einen öligen Rand. Auch nehmen unversiegelte StoffeWasser ganz anders auf als eine klassische Malleinwände.
Das muss – abhängig vom Motiv – aber gar nicht schlimm sein. Man kennt dies besonders gut von der Aquarell-Malerei. Auch wichtig: Oft sieht man sehr kleine Veränderungen der Farbkanten gar nicht, da das Bild immer mit einem Abstand von mindestens 1 m angeschaut wird (der Betrachtungsabstand).
3. Partielle Farbe kann schöne 3D-Effekte erzielen, wenn Sie ein Akustikbild bemalen möchten.
Wenn Sie mit Ihrer Malerei nur Teile des Akustikbilds betonen, statt es auszumalen, können sehr schöne Effekte erzielt werden. So ist es beispielsweise möglich, eine Kontur nachzuzeichnen oder wichtige Details mit dickerem Farbauftrag hervorzuheben.
Bei einem Projekt mit einer Potsdamer Künstlerin gingen wir wie folgt vor: Die Künstlerin malte ihr Original auf eine normale Leinwand. Das Motiv digitalisierte sie. Wir druckten es anschließend auf unser Textil und fertigten das Akustikbild. Nun erst kamen die 3D-Konturen ins Spiel: Die Künstlerin erhielt von uns das fertige Akustikbild und konturierte Ihre Malerei mit echten Farben nach. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und wurde so wieder zu einem originalen Unikat: ein selbst bemaltes Akustikbild.
Mögliche Vorgehensweisen um ein selbst bemaltes Akustikbild zu gestalten
Es gibt im Grunde zwei Möglichkeiten, um ein Akustikbild zu bemalen:
1. Wir drucken ein Motiv und Sie fügen Konturen hinzu (3D-Effekt). Das Motiv kann bereits eine digitalisierte Malerei von Ihnen sein oder etwas ganz anderes, was Sie künstlerisch erweitern möchten.
2. Sie erhalten von uns das lose Textil, spannen dies bei sich auf und malen Ihr Bild. Dann schicken Sie uns das Textil zurück und wir beziehen damit Ihr höchst persönliches, damit selbst bemaltes Akustikbild.
Zusammenfassung:
Sie können ein Akustikbild bemalen. Ausschlaggebend für das Erhalten der Schallabsorberfunktion sind die Farbart sowie die Menge des Farbauftrags. Ein Farbauftrag wie bei einem Aquarell ist kein Problem. Bei einem Farbaufttrag mit Acryl- oder Ölfarbe sollte das Akustikbild nur teilweise bzw. punktuell bemalt werden. Wir können Ihnen verschiedene weiße Stoffe als Basis anbieten, die sich verschieden mit den Farben verhalten. Gerne senden wir Ihnen Muster vorab.
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Kommentare (2)
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Hallo,
haben sie einen Vorschlag mit welcher Art von Farbe man am besten ein Akustikbild übermalt ohne die Eigenschaften zu verlieren. Wir wollen lediglich ROTE Bilder mit einer alternativen Farbe übermalen?
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Author
Für rote Bilder ist es am sinnvollsten, die Farbe einfach zu drucken. Falls eine Struktur zu sehen sein soll, kann punktuell mit Acrylfarbe gearbeitet werden
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