So effektiv sind Akustikbilder.

Akustikbilder können außerhalb von Test-Laboren 70% – 100% Effektivität im mittleren und hohen Frequenzbereich erreichen. 

Die wichtigsten Aspekte zur Wirksamkeit von Akustikbildern im Überblick:

Die Effektivität eines Akustikbildes hängt vom verwendeten Absorber und dessen Dicke, vom Fronttextil bzw. der Beschaffenheit der Vorderseite, von der Position im Raum sowie von der Menge der Absorberfläche ab.

Die Dicke des Akustikbildes hat eine Auswirkung auf den Frequenzbereich, auf den sich das Akustikbild schallabsorbierend auswirkt.

  • Dünne Akustikbilder mit 1-2 cm Dicke wirken vor allem im hohen Frequenzbereich (über 1000 Hz).
  • Akustikbilder mit 4-6 cm wirken vollständig im Bereich der menschlichen Sprache (250 bis 4000 Hz).
  • Akustikbilder mit etwa 10 cm wirken sehr gut auch in niedrigeren Frequenzbereichen (z.B: für Homecinema-Einsatz)

Es gibt derzeit keine Akustikbilder, die im gesamten (relevanten) Frequenzbereich von 250 bis 4.000 Herz 100% Wirksamkeit aufweisen. Die Angabe bezieht sich vielmehr auf einen konkreten Frequenzbereich, z.B. 750 bis 2.500 Herz. 

Wichtig ist außerdem die Frage, ob die Angabe sich auf Laborbedingungen bezieht. Falls ja, wurden die Elemente in der Regel mit einem Wandabstand von 5 bis 20 cm getestet, so dass sich die Wirksamkeit erhöht. In der Praxis werden Akustikbilder jedoch maximal mit einem Abstand von 1 cm aufgehängt.

Ja, absolut! Grob vereinfacht kann man sagen, dass je größer der Wandabstand ist, desto höher ist auch die Wirksamkeit. Auch hier muss der konkrete Frequenzbereich betrachtet werden, den man dämmen möchte. Ein größerer Abstand wirkt sich auf größere Wellenlängen (tiefere Frequenzen) aus.

Tipp: Durch einen Abstand von 1-2 cm zur Wand kann man auch dünnere (eigentlich weniger leistungsstarke Akustikbilder) zu mehr Leistung bringen.

Akustikbilder versprechen Ruhe, Klarheit und bessere Sprachverständlichkeit. Doch wie stark ist der Effekt von Akustikbildern wirklich? Wer Räume gestaltet, in denen Konzentration, Gespräche oder auch Erholung im Mittelpunkt stehen, möchte sicher sein: Bringt das, was an der Wand hängt, auch den gewünschten Effekt? Ist das Akustikbild die richtige Wahl?

Um die Effektivität von Akustikbildern zu verstehen, braucht es Wissen.

Hier erfahren Sie, wann und wie effektiv Akustikbilder sind, welche Mythen es zu durchschauen gilt und worauf es bei Material, Dicke und Montage ankommt.
 
Was viele überrascht: Die Effektivität eines Akustikbilds hängt nicht nur vom Material ab, sondern stark von seiner Dicke, seiner Platzierung im Raum und dem Frequenzbereich, den es absorbieren soll. Richtig eingesetzt, können Akustikbilder Großes bewirken und Klangmatsch in eine gute Raumakustik verwandeln. Möchten Sie etwas tiefer in die physikalischen Grundlagen zum Entstehen von schlechtem Klang einsteigen, empfehlen wir diesen Artikel: Was genau verursacht den Hall in meinem Raum?

1  bis 2 cm dicke Absorber sind kaum wirksam.

Ein häufiger Fehler: Zu dünne Schallabsorber. Ein Akustikelement mit 1 cm oder 2 cm Dicke sieht vielleicht gut aus und passt mehr in unsere Sehgewohnheit schlanker Bilderrahmen. Aber es bringt akustisch nahezu keine spürbare Dämpfung. Gerade in Büros, Besprechungsräumen oder Behandlungszimmern, wo viele Gespräche stattfinden, ist der Effekt zu wenig.

Aus der Praxis können folgende Dicken für Absorberelemente empfohlen werden:

  • 4 bis 6  cm Dicke mit einem offenporigen Material wie Basotect® oder einem Akustikvlies wirken deutlich hörbar – insbesondere bei “Sprachfrequenzen”.
  • 10 cm Dicke oder spezielle Kombinationen sowie freihängende Elemente mit Abstand zu den Wandflächen eignen sich für sehr hohe Lautstärken oder Räume mit tieffrequentem Störschall, etwa in Sporträumen oder Kantinen.

Das Dämmmaterial macht einen bedeutenden Unterschied.

Nicht jeder Absorber wirkt gleich stark absorbierend. Entscheidend ist, wie gut das Material Schallenergie in Wärme umwandeln kann. Dies ist der Vorgang, um dem akustischen Schall seine Energie zu nehmen. Er wird in Wärmeenergie umgewandelt. Dieser Vorgang klappt besonders gut in porösen Werkstoffen.

Einige Beispiele:

  • Basotect® (Melaminharz-Schaum): Leicht, langlebig, sehr gut in der Absorption mittlerer und hoher Frequenzen.
  • Mineralwolle: Stark, aber eher für den industriellen Einsatz oder technische Installationen aufgrund seines hohen Weichegrades
  • Polyesterfaser / Polyestervlies: Ebenfalls langlebig mit sehr guten Absorptionswerten – häufig erst in Kombination mit einem Luftspalt

Tipp: Achten Sie auf Angaben zum Absorbermaterial und erfragen Sie konkrete Messwerte – am besten nach DIN EN ISO 354 gemessen.

Ein poröser Schallabsorber (Basotect) in Nahaufnahme zur Bestimmung der Effektivtät von Akustikbildern

Der Wandabstand: Kleine Maßnahme, große Wirkung.

Wird der Absorptionsgrad eines Akustikelementes bestimmt, passiert dies in einem AkustikLabor wie diesem von Fuchs Raumingenieure in Nürnberg. Der dortige kubische Hallraum wird an einer Fläche mit den Akustikbildern (oder anderen zu prüfenden Elementen) bestückt. Bei Akustikbildern ist dies der Boden. Durch die Würfelform des Raumes spielt es für den Verlauf und die Absorption der Schallwellen keine Rolle.

In sehr vielen Messungen ist die Realität, dass die Absorber mit einem Abstand zu dieser Fläche platziert werden. Typisch sind mindesten 5 cm – mitunter geht dieser Abstand hoch bis auf 20 cm. Dadurch verbessert sich die Wirkung in den tieferen Frequenzen deutlich und führt zu einer besseren Einstufung der Absorberklasse. Aber: In realen Büros oder Praxen ist so viel Platz kaum praktikabel. Während ein 5 cm Wandabstand vielleicht gerade noch vorstellbar ist, hängt wohl kaum jemand ein Akustikbild mit 10 oder 20 cm Abstand zur Wand. Und das, obwohl der Effekt der Akustikelemente tatsächlich deutlich stärker ausfallen würde.

Die gute Nachricht: Auch ein kleiner Wandabstand lohnt sich schon. Im Grunde zählt jeder Zentimeter. Je größer der Abstand werden kann, desto besser werden die tiefen Mittelfrequenzen abgedeckt, was die Sprachverständlichkeit begünstigt. Warum das wichtig ist, erfahren Sie in unserem Artikel über  Sprachverständlichkeit: Wieso versteht man Gespräche bei Hall schlechter?

Mythos klären: Gibt es 100 % Effektivität bei Akustikbildern?

Einige Produkte werben mit „Alpha 1“ – also einem Absorptionsgrad von 1,0, was “100 % Schallabsorption” entspricht.  Das klingt nach maximaler Wirkung. Aber:
Dieser Wert gilt immer nur für eine bestimmte Frequenz. Die Aussage “100 % Schallabsorption” bedeutet, dass der Schall bei 1 (!) Frequenz vollständig absorbiert wird. Bei guten Akustikprodukten gibt es auch mehrere Frequenzen oder einen ganzen Freqzenbereich, der 100% absorbiert wird. Einige Produkte weisen sogar einen höheren Wert als 1 in bestimmten Frequenzen auf. Bei allen gibt es Frequenzbereiche, die weniger stark absorbieren. Einige Hersteller gehen soweit, ihren “Mittelwert” nur über den Frequenrahmen zu bemessen, in dem ihr Produkt sehr hohe Werte hat.

Ein Beispiel:
Das Produkt erlangt im Hallraum (Testraum) im Bereich von 750 bis 2.500 Hz einen Absorberwert von 1. Bei 250 Hz liegt der Wert jedoch einen Wert von 0,4. Nimmt man für dieses Produkt nun als “Bemessungsbereich” die Frequenzen von 750-2.500 Herz, hat das Produkt 100% Absorption. Außen vorgelassen wird dabei jedoch, dass a) Der Sprachfrequenzbereich bereits bei 250 Hz relevant ist und b) der Gesamtwert durch den niedrigeren Wert bei 250 Hz reduziert werden müsste. Einige Anbieter bei Amazon wie Murando machen sich dies zu Nutze und geben für den Bereich von 1.000 bis 4.000 Hz einen Alpha-Wert von 1 an. Dass damit ein Großteil der für unsere Sprache wichtigen Vokale und Konsonanten weiterhin matschig sind, wird ignoriert.

Doch Hand aufs Herz: Ist das wirklich relevant? Nein. Nicht wirklich. Denn der hörbare Effekt von Akustikbildern in Ihrem Raum ist das, worauf es ankommt. Und eben diese Wirkung hängt davon ab, welche Frequenzen im Raum dominieren (z. B. Stimmen oder Geräusche aus Geräten). Auch hierfür sind die Artikel über Sprachverständlichkeit und die Ursachen von Hall wertvoll zu lesen.

Darüber hinaus spielen die Absorberfläche und Absorberposition eine zentrale Rolle. So kann ein Element extrem gute Werte haben, aber in der Praxis keinen nennenswerten Effekt haben, weil es schlicht zu klein ist oder an der falschen Wand hängt.  Anders herum kann man sagen, dass auch Produkte mit niedrigeren Absorptionswerten eine spürbare (hörbare) Wirkung entfalten, wenn sie richtig platziert sind und die richtige Größe aufweisen.

Fazit: So effektiv sind Akustikbilder.

Akustikbilder sind sehr effektiv, wenn BauartGröße und Position simmen und die Raumart geeignet ist. Durch ihren gestaltenden Charakter sind sie überall nutzbar, wo auch ein normales Wandbild Platz fände. Die Effektivität ist nach über 15 Jahren praxiserprobt und kann mittlerweile von zahlreichen Anbietern in tausenden Projekten nachgewiesen werden. Allerdings hängt der mögliche Effekt von Akustikbildern auch stark vom angestrebten Ziel ab – und damit besonders von der richtigen Planung.

Diese Punkte müssen für einen hohen Akustikbilder Effekt berücksichtigt werden:

Beispielansicht von mehreren kleinen Akustikbildern in einem Wartebereich zur Frage wie effektiv sind Akustikbilder?

In diesem Wartebereich wurden mehrere kleine Elemente an verschiedenen Wänden verteilt aufgehängt. Durch die Verteilung auf mehrere Wände ist der Akustikbilder Effekt höher, auch wenn die Absorberflächen jeweils eher klein sind. Damit ist dieses Beispiel eine gelungene Kombination aus Gestaltung und Wirksamkeit.

Für die Praxis heißt das: Die Effektivität von Akustikbildern ist hoch für die Anwendung in Räumen, in denen Menschen sich konzentrieren, verständigen oder entspannen wollen – von Einzelbüros bis zu Wartebereichen, von Besprechungszonen bis zum Wohnzimmer. In Großraumbüros sind sie eine wichtige und wertvolle Ergänzung zu anderen Elementen wie Deckensegeln und zonierenden Elementen oder Raumtrennern. Einen spannenden Artikel über die Akustikbilder in Großraumbüros finden Sie hier: 👉 Wie Akustikbilder im Großraumbüro wirken und wann sie sinnvoll sind.

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