
Akustikbilder versprechen Ruhe, Klarheit und bessere Sprachverständlichkeit. Doch wie stark ist der Effekt von Akustikbildern wirklich? Wer Räume gestaltet, in denen Konzentration, Gespräche oder auch Erholung im Mittelpunkt stehen, möchte sicher sein: Bringt das, was an der Wand hängt, auch den gewünschten Effekt? Ist das Akustikbild die richtige Wahl?
Hier erfahren Sie, wann und wie effektiv Akustikbilder sind, welche Mythen es zu durchschauen gilt und worauf es bei Material, Dicke und Montage ankommt.
Um die Effektivität von Akustikbildern zu verstehen, braucht es Wissen.
Was viele überrascht: Die Effektivität eines Akustikbilds hängt nicht nur vom Material ab, sondern stark von seiner Dicke, seiner Platzierung im Raum und dem Frequenzbereich, den es absorbieren soll. Richtig eingesetzt, können Akustikbilder Großes bewirken und Klangmatsch in eine gute Raumakustik verwandeln. Möchten Sie etwas tiefer in die physikalischen Grundlagen zum Entstehen von schlechtem Klang einsteigen? 👉 Was genau verursacht den Hall in meinem Raum?
1 cm oder 2 cm dicker Absorber? Leider kaum wirksam.
Ein häufiger Fehler: Zu dünne Schallabsorber. Ein Akustikelement mit 1 cm oder 2 cm Dicke sieht vielleicht gut aus und passt mehr in unsere Sehgewohnheit schlanker Bilderrahmen. Aber es bringt akustisch nahezu keine spürbare Dämpfung. Gerade in Büros, Besprechungsräumen oder Behandlungszimmern, wo viele Gespräche stattfinden, ist das zu wenig.
Die Praxis zeigt:
- 4 bis 6 cm Dicke mit einem offenporigen Material wie Basotect® oder einem Akustikvlies wirken deutlich spürbar – insbesondere bei “Sprachfrequenzen”.
- 10 cm Dicke oder spezielle Kombinationen sowie freihängende Elemente mit Abstand zu den Wandflächen eignen sich für sehr hohe Lautstärken oder Räume mit tieffrequentem Störschall, etwa in Sporträumen oder Kantinen.

Hat das Dämmmaterial eine sehr feine Struktur, in der die Schallenergie aufgenommen werden kann und ist mindestens 4 cm dick, ist der Akustikbilder Effekt am höchsten.
Das Dämmmaterial macht wichtigen einen Unterschied
Nicht jeder Absorber wirkt gleich stark absorbierend. Entscheidend ist, wie gut das Material Schallenergie in Wärme umwandeln kann. Dies ist der Vorgang, um dem akustischen Schall seine Energie zu nehmen. Er wird in Wärmeenergie umgewandelt. Dieser Vorgang klappt besonders gut in porösen Werkstoffen.
Einige Beispiele:
- Basotect® (Melaminharz-Schaum): Leicht, langlebig, sehr gut in der Absorption mittlerer und hoher Frequenzen.
- Mineralwolle: Stark, aber eher für den industriellen Einsatz oder technische Installationen aufgrund seines hohen Weichegrades
- Polyesterfaser / Polyestervlies: Ebenfalls langlebig mit sehr guten Absorptionswerten – häufig erst in Kombination mit einem Luftspalt
Tipp: Achten Sie auf transparente Angaben zum Absorbermaterial und erfragen Sie konkrete Messwerte – am besten nach DIN EN ISO 354 gemessen.
Aber Bitte mit Wandabstand! Kleine Maßnahme, große Wirkung.
Wird der Absorptionsgrad eines Akustikelementes bestimmt, passiert dies in einem AkustikLabor wie diesem von Fuchs Raumingenieure in Nürnberg. Der dortige kubische Hallraum wird an einer Fläche mit den Akustikbildern (oder anderen zu prüfenden Elementen) bestückt. Bei Akustikbildern ist dies der Boden. Durch die Würfelform des Raumes spielt es für den Verlauf und die Absorption der Schallwellen keine Rolle.
In sehr vielen Messungen ist die Realität, dass die Absorber mit einem Abstand zu dieser Fläche platziert werden. Typisch sind mindesten 5 cm – mitunter geht dieser Abstand hoch bis auf 20 cm. Dadurch verbessert sich die Wirkung in den tieferen Frequenzen deutlich und führt zu einer besseren Einstufung der Absorberklasse. Aber: In realen Büros oder Praxen ist so viel Platz kaum praktikabel. Während ein 5 cm Wandabstand vielleicht gerade noch vorstellbar ist, hängt wohl kaum jemand ein Akustikbild mit 10 oder 20 cm Abstand zur Wand. Und das, obwohl der Effekt der Akustikelemente tatsächlich deutlich stärker ausfallen würde.
Die gute Nachricht: Auch ein kleiner Wandabstand lohnt sich schon. Im Grunde zählt jeder Zentimeter. Je größer der Abstand werden kann, desto besser werden die tiefen Mittelfrequenzen abgedeckt, was die Sprachverständlichkeit begünstigt. Warum das wichtig ist, erfahren Sie in unserem Artikel über 👉 Sprachverständlichkeit: Wieso versteht man Gespräche bei Hall schlechter?
Mythos klären: Gibt es 100 % Effektivität bei Akustikbildern?
Einige Produkte werben mit „Alpha 1“ – also einem Absorptionsgrad von 1,0, was “100 % Schallabsorption” entspricht. Das klingt nach maximaler Wirkung. Aber:
Dieser Wert gilt immer nur für eine bestimmte Frequenz. Die Aussage “100 % Schallabsorption” bedeutet, dass der Schall bei 1 (!) Frequenz vollständig absorbiert wird. Bei guten Akustikprodukten gibt es auch mehrere Frequenzen oder einen ganzen Freqzenbereich, der 100% absorbiert wird. Einige Produkte weisen sogar einen höheren Wert als 1 in bestimmten Frequenzen auf. Bei allen gibt es Frequenzbereiche, die weniger stark absorbieren. Einige Hersteller gehen soweit, ihren “Mittelwert” nur über den Frequenrahmen zu bemessen, in dem ihr Produkt sehr hohe Werte hat.
Ein Beispiel:
Das Produkt erlangt im Hallraum (Testraum) im Bereich von 750 bis 2.500 Hz einen Absorberwert von 1. Bei 250 Hz liegt der Wert jedoch einen Wert von 0,4. Nimmt man für dieses Produkt nun als “Bemessungsbereich” die Frequenzen von 750-2.500 Herz, hat das Produkt 100% Absorption. Außen vorgelassen wird dabei jedoch, dass a) Der Sprachfrequenzbereich bereits bei 250 Hz relevant ist und b) der Gesamtwert durch den niedrigeren Wert bei 250 Hz reduziert werden müsste. Einige Anbieter bei Amazon wie Murando machen sich dies zu Nutze und geben für den Bereich von 1.000 bis 4.000 Hz einen Alpha-Wert von 1 an. Dass damit ein Großteil der für unsere Sprache wichtigen Vokale und Konsonanten weiterhin matschig sind, wird ignoriert.
Doch Hand aufs Herz: Ist das wirklich relevant? Nein. Nicht wirklich. Denn die realistische, der spürbare Effekt von Akustikbildern in der Praxis ist das, worauf es ankommt. Und eben diese Wirkung hängt davon ab, welche Frequenzen im Raum dominieren (z. B. Stimmen oder Geräusche aus Geräten). Auch hierfür sind die Artikel über Sprachverständlichkeit und die Ursachen von Hall wertvoll zu lesen.
Darüber hinaus spielen die Absorberfläche und Absorberposition eine zentrale Rolle. So kann ein Element extrem gute Werte haben, aber in der Praxis keinen nennenswerten Effekt haben, weil es schlicht zu klein ist oder an der falschen Wand hängt. Anders herum kann man sagen, dass auch Produkte mit niedrigeren Absorptionswerten eine spürbare (hörbare) Wirkung entfalten, wenn sie richtig platziert sind und die richtige Größe aufweisen.
Fazit: Wie effektiv sind Akustikbilder?

In diesem Wartebereich wurden mehrere kleine Elemente an verschiedenen Wänden verteilt aufgehängt. Durch die Verteilung auf mehrere Wände ist der Akustikbilder Effekt höher, auch wenn die Absorberflächen jeweils eher klein sind. Damit ist dieses Beispiel eine gelungene Kombination aus Gestaltung und Wirksamkeit.
Akustikbilder sind sehr effektiv, wenn Bauart, Größe und Position simmen und die Raumart geeignet ist. Durch ihren gestaltenden Charakter sind sie überall nutzbar, wo auch ein normales Wandbild Platz fände. Die Effektivität ist nach über 15 Jahren praxiserprobt und kann mittlerweile von zahlreichen Anbietern in tausenden Projekten nachgewiesen werden. Allerdings hängt der mögliche Effekt von Akustikbildern auch stark vom angestrebten Ziel ab – und damit besonders von der richtigen Planung.
Diese Punkte müssen für einen hohen Akustikbilder Effekt berücksichtigt werden:
✔️ Akustikbilder wirken gegen Hall im mittleren und hohen Frequenzbereich (Sprachverständlichkeit)
✔️ Dicke des Absorbers liegt idealerweise zwischen 4–10 cm
✔️ Dämmmaterial (z. B. Basotect® oder Akustikvlies) mit geprüfter Wirksamkeit im Frequenzbereich der menschlichen Sprache und nachlesbaren Werten
✔️ Richtige Platzierung im Raum (Wandabstand, Nähe zur Schallquelle)
✔️ Raum- und Anwendungsgerechte Absorberfläche sowie Verteilung
Für die Praxis heißt das: Die Effektivität von Akustikbildern ist hoch für die Anwendung in Räumen, in denen Menschen sich konzentrieren, verständigen oder entspannen wollen – von Einzelbüros bis zu Wartebereichen, von Besprechungszonen bis zum Wohnzimmer. In Großraumbüros sind sie eine wichtige und wertvolle Ergänzung zu anderen Elementen wie Deckensegeln und zonierenden Elementen oder Raumtrennern. Einen spannenden Artikel über die Akustikbilder in Großraumbüros finden Sie hier: 👉 Wie Akustikbilder im Großraumbüro wirken und wann sie sinnvoll sind.
Weitere interessante Artikel:
→ Schallabsorber für die Wand: Design und Produkte richtig verstehen
→ Schallschutzwand vs. XXL Akustikbild
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