Sprachverständlichkeit – Wieso versteht man Gespräche bei Hall schlechter?

Wenn Gespräche in Ihrem Raum schwer verständlich sind, liegt das oft an der schlechten Akustik, die zu schlechter Sprachverständlichkeit führt. Schall wird von harten Oberflächen reflektiert, wodurch sich die Schallwellen überlagern. Das Ergebnis ist ein Klangmix, der Gespräche undeutlich und anstrengend macht. Der eigentliche Ton oder das Wort gelangt dann nicht nur 1x an Ihr Ohr sondern mehrere Male und das mit einem kleinen Zeitversatz. Sie hören “Klangmatsch”. Die sogenannte Sprachverständlichkeit leidet – mitunter enorm.

Sprachverständlichkeit: Warum klare Kommunikation oft schwerfällt

Selbst wenn Gespräche im Raum nicht laut sind, kann es passieren, dass man sich angestrengt fühlt, sobald mehrere Menschen gleichzeitig sprechen oder jemand weiter entfernt etwas sagt. Grund ist nicht fehlende Lautstärke – sondern fehlende Deutlichkeit. Die akustische Umgebung verlangt dem Gehirn in halligen Räumen Höchstleistung ab: Es muss das Gesprochene aus einem unruhigen Schallgemisch herausfiltern. Besonders Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Hörbeeinträchtigung leiden unter dieser permanenten Belastung. Die Folge: Missverständnisse, schnelle Erschöpfung – und das Gefühl, „akustisch nicht mitzukommen“.

Wie entsteht der “Klangmatsch”?

In einem Raum mit vielen glatten Oberflächen prallen die Schallwellen hin und her. Dadurch entstehen Echos und der Schall breitet sich chaotisch aus. Worte „vermischen“ sich und werden eben schwer verständlich. Dies ist besonders in Räumen ohne ausreichend schallabsorbierende Materialien ein Problem oder in Räumen, die eine besondere Form haben (z.B. gewölbte Decke), “lang und schmal” sind oder in einem fast kubischem Format (Länge = Breite = Höhe).

Wie können Schallabsorber helfen, die Sprachverständlichkeit zu verbessern?

Schallabsorber wie Teppiche, Vorhänge reduzieren einen kleinen Teil dieser Reflexionen. Wirksamer sind Schallabsorber-Elemente, die eine gewisse Masse (Struktur und Dichte) haben wie z.B. Couches. Auch Produkte wie Akustikbilder, Deckensegel und verwandte Produkte verbessern die Sprachverständlichkeit deutlich. Durch das Dämpfen der Schallwellen entstehen weniger Echos und Nachhall, was zu einer deutlichen Klangverbesserung führt. Sie verbessern also durch die Absorption bestimmter Frequenzen die Sprachverständlichkeit.

Was die Sprachbanane mit Sprachverständlichkeit zu tun hat

Die sogenannte Sprachbanane zeigt, in welchen Frequenzbereichen die Laute der menschlichen Sprache stattfinden – meist zwischen 250 Hz und 6.000 Hz. Dieser Bereich sieht in einem Audiogramm aus wie eine Banane (daher der Name “Sprachbanane”) und umfasst genau die Frequenzen, die für unser Sprachverständnis entscheidend sind. Wenn in einem Raum zu viel Hall oder Störschall in diesem Bereich auftritt, wird das Verstehen von Sprache deutlich erschwert und die Sprachverständlichkeit leidet.

Deshalb ist es wichtig, dass Schallabsorber genau hier ansetzen: Sie sollten mit den von ihnen absorbierten Frequenzen dort wirken, wo Vokale und Konsonanten liegen – also innerhalb der Sprachbanane. So tragen sie dazu bei, Sprache klarer, deutlicher und weniger anstrengend wahrnehmbar zu machen – sei es im Büro, Klassenzimmer oder Besprechungsraum. Konkret heißt das, dass Absorber den Frequenbereich von 250 bis 6.000 Hz abdecken sollten, wobei der Bereich zwischen 250 und 4.000 Hz besonders viele “Töne” enthält und damit auch besonders wichtig ist.

Die nachfolgende Grafik zeigt zusätzlich in einem gelb schraffierten Bereich die Töne, die mit zunehmenden Alter schwerer zu hören sind bzw. für Menschen mit Hörbeeinträchtigung im Hochtonbereich. Dies betrifft ab circa 45 Jahren viele Menschen – nicht nur die mit angeborener Hörbeeinträchtigung. Denn der Umfang dessen, was Menschen hören vermindert sich mit höherem Alter deutlich. Im Alter fehlen dann die höheren Mitteltöne und Hochtöne oft komplett, so dass Hörgeräte zum Einsatz kommen.

Welche Vorteile bieten “richtige” Schallabsorber?

• Klare Verständigung: Gespräche werden deutlich und verständlich, ohne störende Nachhall-Effekte, wenn sie zwischen 250 und 4000 Hz gut oder sehr gut absorbieren.
• Weniger Stress: Eine bessere Akustik führt zu entspannterem Sprechen und Hören, besonders in größeren Gruppen.
• Wohlfühlfaktor: Die Atmosphäre im Raum wird akustisch angenehmer, da der störende Lärm durch Schallreflexionen gemindert wird.

Wie können Sie die Akustik konkret verbessern?

Identifizieren Sie Stellen im Raum, die den Schall stark reflektieren, wie große Fensterflächen, kahle Wände oder leere Böden. Platzieren Sie gezielt Schallabsorber, z. B. Teppiche auf dem Boden, Vorhänge an den Fenstern und Akustikelemente wie Akustikbilder oder andere Schallabsorber an den Wänden oder an der Decke, um den Schall zu dämpfen. So verbessern Sie Schritt für Schritt die Raumakustik und sorgen dafür, dass Gespräche klarer und angenehmer klingen.

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